Mittwoch, 10. Februar 2016
selbst ist die frau
Nicht wirklich aus gegebenen Anlass, aber eben irgendwie doch, habe ich meine Beerdigung geplant. Das mag komisch klingen und irgendwie befremdlich. Aber wir alle sterben irgendwann. Das ich nicht so alt werde das ich als Mutter oder Omi meinen Enkelkindern hinterherwinken kann, weiß ich. Immer wenn ich über meine Zukunft nachdenke, reicht diese maximal 10 Jahre.
Egal wie oft ich es versuche, ich kann mir mich nicht vorstellen, wie es ist älter zu sein als maximal 30.

Diese innere Vorahnung, gepaart mit meiner Prognose und der Tatsache das man ständig und immer wieder mit dem Tod konfrontiert wird, hat mich zu dem Entschluss kommen lassen das ich vorbereitet sein möchte. Ich finde den Gedanken beruhigend und schön, dass ich diesen Tag im Vorfeld selbst gestalten kann. Ich habe Musik ausgesucht,Blumen und Sargfarbe, Stichpunkte zu meiner Person gemacht (meine Eltern wissen nicht im Ansatz wie ich bin, der Pastor würde nur Mist erzählen – wahrscheinlich sowas wie „In ihrer Kindheit war sie sehr gerne Messdiener?!“), einen Ablaufplan erstellt, Kleiderordung, Getränkeauswahl, eine Skizze von meinem Grab und so weiter. Ich bin ziemlich zufrieden mit meinem Ergebnis.

Zusätzlich habe ich einen Brief für unseren Gemeindepfarrer, den er bekommen soll, um ihn dann vorzulesen, in welchem ich ziemlich viel fluche. Aber das ist dann voll gerechtfertigt. Für den Pfarrer habe ich in klammern bei jedem Schimpfwort ein „amen“ und eine wortauswahl die etwas weniger krass ist eingesetzt.

Nicht das ich vorhätte abzukratzen, ganz im Gegenteil. Ich bin nur gerne vorbereitet, außerdem würde ich das nicht planen würde es ein einziges Desaster werden. Nichts ist schlimmer als alte Kirchenlieder, verkrampfte in schwarz gekleidete Menschen, die sich nichts zu sagen haben.

Da nehme ich doch lieber das Ruder in die Hand.
Eins kann ich versprechen, wenn ich abkratze, dann wird da die einmalig witzigste Beerdigung der Geschichte!



Dienstag, 26. Januar 2016
Nothing more to say
Wenn der Tag gekommen ist
Und ich meine Augen schließe
Und mich mein Leben nun verlässt.
Wenn der Tag gekommen ist
Und ich mit dem Wasser fließe,
Hoffe ich ,dass ihr mich nicht vergesst.

Ich will keine Trauerreden!!
Ich will keine Tränen sehen,
Kein Chor der Halleluja singt.
Ich will das ihr feiert,
Ich will das ihr tanzt,
Mit nem Lächeln im Blick
Und nem Drink in der Hand.
’N Heissluftballon,
Auf dem riesengroß steht:
Das Leben ist schön, auch wenn es vergeht
Und wenn ihr schon weint, dann bitte für Glück!!

Sucht die schönsten Kleider raus
Und kommt in den hellsten Farben,
Wie tausend Lichter in der Nacht.
Jeden Einzelnen von euch
Werd’ ich immer bei mir tragen
Auch wenn ich euch irgendwann verlass



Samstag, 23. Januar 2016
Hey Cancer. FUCK YOU
Das du jetzt tot bist ist noch surreal.
Und es macht mir wahnsinnig große Angst.

Ich fürchte mich jetzt schon vor deiner Beerdigung -
wenn die Trauer sich auf mich stürzen wird,
wie ein Tsunami.

„Auf einmal bist Du nicht mehr da,
Und keiner kann's verstehen.
Im Herzen bleibst Du uns ganz nah,
Bei jedem Schritt, den wir gehen. „


Viel zu jung. Sag der kleinen Prinzessin da oben ich habe sie lieb.