Ich sitze am Sofatisch und unterhalte mich mit den anderen Gästen. Da, dort drüben wo deine Oma sitzt sehe ich dich liegen. Mit deinem Tablett in der einen und deinem Bambi in der anderen Hand. Die Beine übereinander geschlagen.
Dort, da hinten steht noch dein Maltisch.
Ich sehe dich, wie du theatralisch und mit gespielt nicht definierbaren Akzent die Künstlerin spielst.
An der dreckigen Terrassentür ganz unten, ein Handabdruck von dir. Niemand wird diese Tür jemals wieder sauber wischen. Dein Handabdruck ist alles was von dir bleibt.
Wir essen deine Prinzessinnentorte, versuchen fröhlich zu sein, doch die Fassade bröckelt. Deine Oma ist es, die zuerst anfängt zu schluchzen. Sie holt das Fotoalbum raus. Ein Video von dir wird auf dem Fernseher gezeigt.
Ich muss raus. Ich vermisse dich.
Auf dem Friedhof - das Grab von deiner Mami und dir ist voller Schnee. Unnötig dir Blumen hinzulegen. Ich nehme sie mit nach Hause, stelle sie auf den Tisch. Alle Dämme brechen.